Neuausrichtung Wirtschaftsförderung und Berufsschulwesen

Antrag Wirtschaftsförderung

02.02.2021
Betrifft: Antragstellung für die Etablierung einer Wirtschaftsförderung

Der Kreistag wolle beschließen:

  1. Der Kreistag fordert die Verwaltung Heidekreis auf, gemeinsam mit externen Experten, sowie in enger Abstimmung mit den einzelnen Wirtschaftszweigen im Heidekreis, bis Ende 2021 ein Konzept für eine zukunftsweisende und nachhaltige Wirtschaftsförderung zu entwickeln.
     
  2. Folgende Elemente sind bei der Erstellung des Konzeptes zu berücksichtigen:
    1. Herauslösung und eigenständige Entwicklung der Berufsbildenden Schulen vom Gesamtschulentwicklungsplan
    2. Einbindung der Wirtschaftszweige, die unmittelbar im Freizeit- und Tourismusbereich tätig sind, z. Hotels, Gastronomie, in die Wirtschaftskonzeptentwicklung
    3. Einbindung der Wirtschaftszweige, die mittelbar sichtbar in den Freizeit- und Tourismusbereich einwirken: Land- und Forstwirtschaft als Landschaftspfleger (besonders z.B. im Bereich Sonderkulturen, Hofläden, „Wanderweggestalter“), das Handwerk als ausführende Betriebe, der Handel als „Attraktivitätssteigerer“ in den Innenstädten
    4. Die Kulturschaffenden mit Museen, Ausstellungen und Kulturvermittlung
    5. Einbindung hiesiger touristischer Strukturen / Verbände
    6. Einbindung der hiesigen Fahrradfahrverbände
    7. Einbindung der Stadtmarketing Verein zur Kooperation für den Strukturwandel in den Städten

Begründung

In der Krise benötigen Unternehmen Unterstützung bei der Entwicklung von Perspektiven. Die Herausforderungen (und Chancen), insbesondere für den Heidekreis, bestehen in den folgenden Transformationsprozessen:

 

  1. Beschleunigungsdruck der Digitalisierung, Verringerung der direkten Arbeitsprozesse und Trend zur Virtualisierung:
    Phänomene wie „home-office“, „online Fortbildungsveranstaltungen und Meetings“, starke Reduktion von Unternehmensinternen- und externen Veranstaltungen, Ausrollen Künstlicher Intelligenz (KI) Anwendungen etc.
  2. Veränderung der Freizeit- und Tourismuskultur vor dem Hintergrund von ökologischer Nachhaltigkeit und gegenwärtigem (wie zukünftigen) Pandemiegeschehen. Phänomene wie: „Urlaub in Deutschland“, CO2 neutrales Reisen, Gesundheit und Freizeit/Urlaub, etc.
  3. Umkehrtrend der „Urbanisierung“: Phänomene wie „Leben auf dem Land und (virtuell) arbeiten in der Welt, preiswerter Wohn- und Lebensraum auf dem Land und verkehrsgünstige Anbindung an urbane und industrielle Zentren, etc.
  4. Strukturbruch in den Innenstädten vor dem Hintergrund des beschleunigten Wachstums von Onlineverkäufen

Bestehende Unternehmen müssen sich z.T. strategisch neu ausrichten oder gar grundlegend durch Innovationen auch mit Hilfe Künstlicher Intelligenz in Produkten und Anwendungen transformieren; neue Unternehmen müssen angesiedelt und/oder gegründet werden, um die sich bietenden Chance gerade im Heidekreis wahrzunehmen.

Hier wäre es schön, Gründerinnen und Gründern in Form eines Gründungs- oder Innovationszentrums die Möglichkeiten für zentrale Co-Working-Spaces, Austausch und Netzwerke zu bieten.

Die gegenwärtige Form der Wirtschaftsförderung als Teil der Kreisverwaltung war vor der Corona-Pandemie nicht zeitgemäß und wird es nachher noch weniger den Anforderungen genügen.

Die wertschöpfungsstarken, beschäftigungsintensiven und kontaktnahen Wirtschaftszweige des Heidekreises sind besonders in Mittleidenschaft gezogen: Handel, Gesundheit (Körperpflege), Freizeit- und Tourismus ist besonders betroffen.

Erschwerend für diese Situation ist die individuelle Inhomogenität und enorme Vielfältigkeit dieser zahlreichen Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen.

Aus unserer Sicht gilt es, diesen gesamten Wirtschaftsbereich bzw. den „menschennahen“ Arbeitsmarkt bei dem Weg aus der Krise und bei der Realisierung der Chancen durch die Neugestaltung der Wirtschaftsförderung auf Kreisebene bestmöglich zu unterstützen.
Durch Stärkung besonders auch der Ausbildungsbetriebe verhindern wir eine weitere Abwanderung von jungen Leuten, die in Regionen auswandern, die besser aus der Krise kommen, bzw. schon vor der Krise vorteilhafter aufgestellt waren.

Das lässt sich nach unserem Ermessen in einer kreisverwaltungsfernen Struktur kreativer, effizienter und innovativer umsetzen.

Vorteile:

• mit der Etablierung einer autarken Wirtschaftsförderung werden wir den transformatorischen Anforderungen an die Wirtschaft im Kreis gerecht

• mit dem intensiven Ausbau der Berufsbildenden Schulen setzen wir Maßstäbe für eine zeitgemäße Ausbildung und eröffnen den Auszubildenden moderne Lernmöglichkeiten

• marktwirtschaftliche Prozesse werden sinnvoll begleitet und optimale Rahmenbedingungen geschaffen

• direkte Zusammenarbeit mit und zwischen den Wirtschaftsunternehmen und Marketing-Vereinen

• kurz-, mittel- und langfristige Strategien können optimaler umgesetzt werden

• Maßnahmen zur Wirtschaftsentwicklung können optimal gebündelt werden

• die Ansprache der Unternehmen kann individueller erfolgen

• Wirtschaftsunternehmen /-zweige können feste Partner, bzw. Gesellschafter werden

• Maßnahmen obliegen nicht der Zustimmung des Kreistages, auch nicht in den einzelnen Ausschüssen und können so schnell und effizient umgesetzt werden

• eine Verknüpfung mit anderen Gewerken (z.B. Land- und Forstwirtschaft) kann professionell erfolgen

• Unterstützungen von wirtschaftlicher Forschung (z.B. 3N-Büro) kann professionell und effektiv begleitet werden

 

Tanja Kühne
Gruppensprecherin
FDP/BürgerUnion

 

 

Quellen:
I. Erfolgsmuster übernehmen: 

 

https://www.iz-k.de ==> …wie könnte so etwas aussehen

 

 II. Land Niedersachen:

Das Land Niedersachen fördert die Bildung von Innovationsnetzwerken…

Infos hier:….

 

https://www.innovationsnetzwerk-niedersachsen.de/foerderung.html 

 

Förderung von Innovationsnetzwerken vom Land Niedersachsen

https://www.nbank.de
https://www.nbank.de/Öffentliche-Einrichtungen/Innovation/Innovationsnetzwerke/index.jsp

 

IHK-Studie
IHKN Fokus Handel 08.cdr (ihk-n.de)